- Die heilende Wirkung der Mariendistel fand schon im antiken Rom und Griechenland Anwendung.
- Der Wirkstoff ist Silymarin, das 80 % der üblichen Extrakte ausmacht.
- Die Einnahme wirkt sich positiv auf die Leberfunktion aus, mindert Akne und fördert die Produktion von Muttermilch.
Die Mariendistel ist eine Pflanze, die natürlich im Mittelmeerraum wächst. Bereits aus dem 1. Jahrhundert nach Christus sind Aufzeichnungen antiker Ärzte und Naturforscher überliefert, die die Mariendistel zur Förderung der Gallenproduktion, gegen giftige Schlangenbisse und bei Pilzvergiftungen empfahlen. Bis heute ist die Mariendistel eines der begehrtesten Kräuter zur Unterstützung der Lebergesundheit. Sowohl als Tee als auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erfreut es sich großer Beliebtheit. Welche Vorteile bietet sie für den menschlichen Körper?
Mindestens 25‑mal höherer Gehalt an Wirkstoffen im Extrakt im Vergleich zu Tee
Der wichtigste Teil der Pflanze, der verarbeitet wird, ist die Frucht oder der Samen. Dort befinden sich die als Flavonolignane bezeichneten Wirkstoffe, die unter dem Sammelbegriff Silymarin zusammengefasst werden und deren Gehalt in der getrockneten Frucht etwa 1,5–3 % beträgt. In dieser Form kann das getrocknete Pulver der Frucht oder der Tee gekauft werden. Eine wirksamere Form der Verabreichung ist der Samenextrakt. Herkömmliche Mariendistel‑Extrakte werden 25–30 Mal konzentriert, sodass der resultierende Silymarin‑Gehalt über 80 % beträgt. In dieser Form kann es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln in Kapseln oder Tabletten gekauft werden.
Wenn Sie also die Vorteile der Mariendistel nutzen wollen, ist es am effektivsten, einen Extrakt mit standardisiertem Silymaringehalt einzunehmen. In dieser Form wird die Mariendistel in experimentellen Studien getestet, es ist also die am besten validierte Form der Einnahme. Die Hauptwirkstoffe der Mariendistel werden als Silymarin bezeichnet. Etwa 35–40 % ihres Inhalts bestehen aus den als Silybin bezeichneten Stoffen (Silybin A, Silybin B, Isosilybin A, Isosilybin B), der Rest sind Stoffe wie Silydianin, Taxifolin oder Isosilchristin.
Wie wirkt sich die Mariendistel auf die Leberfunktion aus?
Zu den Hauptwirkungen der Mariendistel gehört eine positive Wirkung auf die Leberfunktion. Experten nennen 3 Hauptmechanismen, durch die die Mariendistel eine positive Wirkung auf die Hepatozyten (Leberzellen) ausübt:
- Antioxidans: Silymarin wirkt als Antioxidans in der Leber und trägt dazu bei, das Gewebe vor freien Sauerstoffradikalen zu schützen, die in der Leber beim Stoffwechsel von Xenobiotika (Fremdstoffen) entstehen. Darüber hinaus zeigen Studien, dass das Silymarin selbst die Aktivität von antioxidativen Enzymen wie der Glutathionperoxidase und der Superoxiddismutase erhöht.
- Entzündungshemmend: Studien zeigen, dass die Einnahme der Mariendistel dazu beiträgt, die Produktion von Zytokinen, die für die entzündungsfördernde Wirkung verantwortlich sind, zu regulieren. Insbesondere reduziert sie die Produktion von COX‑2, einem der beiden Cyclooxygenase‑Enzyme, die zur Produktion von Prostazyklin und damit zur Entzündung führen.
- Verhindert Ablagerung von Kollagenfasern: vermutlich durch die Verringerung der Aktivität des Glykoprotein‑Wachstumsfaktors PDGF, der dazu beiträgt, die Kollagenablagerung in der Leber zu verringern.
Die Einnahme der Mariendistel wird am häufigsten für Personen mit nichtalkoholischer Fettleber empfohlen. In diesem Fall handelt es sich um die Anhäufung von Fettgewebe in der Leber, wobei die Hauptursachen in der Regel Übergewicht und Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Diabetes sowie Hyperlipidämie sind. Studien zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Mariendistel‑Extrakt die ALT- und ASL‑Werte bei Patienten, die an dieser Krankheit leiden, reduziert. Eine andere Meta‑Analyse aus demselben Jahr kam zu ähnlichen Ergebnissen, allerdings war die beobachtete Senkung dieser Werte gering.
Unterstützung bei Akne und erhöhter Muttermilchproduktion
Obwohl die Hauptwirkungen der Mariendistel mit ihrer positiven Wirkung auf die Leberzellen in Verbindung gebracht werden, werden auch andere positive Auswirkungen auf den menschlichen Körper untersucht.
Aufgrund der antioxidativen Wirkung von Silymarin wurde die Verwendung der Mariendistel auch in Bezug auf die Verringerung von Akne untersucht, die durch erhöhten oxidativen Stress entstehen kann. In einer Studie aus dem Jahr 2012 wurde gezeigt, dass die Einnahme von 210 mg Silymarin pro Tag (263 mg Mariendistel‑Extrakt pro Tag) den Glutathionspiegel im Blut erhöht und die Aknebildung um mehr als 50 % reduziert.
Die Mariendistel gehört neben Bockshornklee zu den beliebtesten natürlichen Galaktogenen, d. h. zu den Stoffen, die die Produktion von Muttermilch steigern. Die gängigste Verabreichungsform ist die Einnahme der zerstoßenen Samen in Kapseln oder das Trinken eines Teeaufgusses. In einer Studie aus dem Jahr 2008 mit insgesamt 50 stillenden Müttern wurde gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Mariendistel‑Extrakt (420 mg pro Tag) bereits nach 30 Tagen zu einem Anstieg der Muttermilchproduktion um 64 % führte, während die Placebo‑Gruppe einen Anstieg um 22 % verzeichnete.
Wie wird die Mariendistel angewendet?
Die wirksamste Form der Verabreichung der Mariendistel ist ein Extrakt, der auf einen Gehalt von 80 % Silymarin standardisiert ist. Das sind die Substanzen, die die Hauptwirkung auf den menschlichen Körper haben. Die Dosierung der Mariendistel richtet sich in erster Linie nach dem Gehalt an dem Wirkstoff Silymarin. Die in den meisten Studien verwendete Tagesdosis liegt zwischen 200 und 400 mg Silymarin pro Tag.
Die Anwendung der Mariendistel ist sicher und birgt bei der angegebenen Dosierung keine gesundheitlichen Risiken, sodass eine langfristige Anwendung möglich ist. Es muss jedoch noch hinzugefügt werden, dass der wichtigste Einfluss auf eine gute Leberfunktion eine gesunde Lebensweise ist, einschließlich einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung.
Mariendistel Extrakt
Was sollte man davon einnehmen?
Die Mariendistel ist eines der beliebtesten Heilkräuter, das bereits im antiken Griechenland und Rom verwendet wurde. Sie enthalten die als Silymarin bekannten Stoffe, die die wichtigsten aktiven Bestandteile der Mariendistel sind. Die Einnahme der Mariendistel wirkt sich positiv auf die Leberfunktion aus. Sie hat eine schützende antioxidative Wirkung, wirkt entzündungshemmend und verhindert nicht zuletzt die Ablagerung von Kollagenfasern in der Leber. Darüber hinaus gibt es Studien, die eine positive Wirkung gegen Akne beobachten und die Produktion von Muttermilch unterstützen.
Die wirksamste Form der Anwendung ist ein auf 80 % Silymaringehalt standardisierter Extrakt. Die optimale Tagesdosis an Silymarin beträgt etwa 200–400 mg pro Tag, d. h. etwa 250–500 mg standardisierter Extrakt.