Maissirup mit hohem Fruktosegehalt (hfcs)
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- Letzte Aktualisierungen und Faktenüberprüfung: 05. 08. 2024 - Rebecca Taylor, CNP
- Herkunft: Es wird synthetisch hergestellt und stammt nicht aus natürlichen Quellen.
Maissirup mit hohem Fruktosegehalt (HFCS) ist ein aus Maisstärke gewonnener Süßstoff. Er besteht aus Glukose und Fruktose, zwei Einfachzuckern. HFCS wird in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie wegen seiner Süße und seiner Fähigkeit, Aromen zu verstärken, häufig verwendet. Es erscheint als klare, viskose Flüssigkeit und ist in verschiedenen Formulierungen mit unterschiedlichem Verhältnis von Fruktose zu Glukose erhältlich, in der Regel HFCS‑42 und HFCS‑55, die etwa 42 % bzw. 55 % Fruktose enthalten.
Herkunft
HFCS ist künstlichen Ursprungs und wird in einem industriellen Verfahren hergestellt. Der Prozess beginnt mit Maisstärke, die durch enzymatische Hydrolyse in Glukose aufgespalten wird. Die Glukose wird dann durch das Enzym Glukose‑Isomerase in Fruktose umgewandelt. Diese Umwandlung erhöht die Süße des Sirups und macht ihn zu einer wirtschaftlichen Alternative zu Saccharose (normalem Zucker). Die Produktion von HFCS begann in den späten 1960er Jahren und wurde in den 1970er Jahren aufgrund der niedrigeren Produktionskosten und der Vielseitigkeit bei der Lebensmittelverarbeitung populär.
Charakteristik und Verwendung in der Lebensmittelindustrie
HFCS wird in der Lebensmittelindustrie aus mehreren Gründen verwendet:
- Süße: Vergleichbar mit normalem Zucker, was es zu einem begehrten Süßungsmittel macht.
- Geringere Kosten: Im Allgemeinen billiger als Saccharose.
- Löslichkeit: Es löst sich leicht in Getränken und anderen flüssigen Produkten auf.
- Konservierungsmittel: Hilft, die Haltbarkeit von Produkten zu verlängern.
- Bräunung: Trägt zur Maillard‑Reaktion bei, wodurch Farbe und Geschmack von Backwaren verbessert werden.
- Textur und Stabilität: Hilft, die Feuchtigkeit zu erhalten und die Textur von Lebensmitteln zu verbessern.
Verwendung in ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln
HFCS ist in ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln aus einer Vielzahl von Gründen weit verbreitet:
- Erfrischungsgetränke: HFCS wird häufig in Erfrischungsgetränken verwendet, weil es süß ist und sich leicht mischen lässt, was das gesamte Geschmacksprofil verbessert.
- Backwaren: In Brot und Kuchen trägt HFCS dazu bei, die Feuchtigkeit zu speichern, die Textur zu verbessern und den Bräunungsprozess zu unterstützen.
- Süßwaren und Bonbons: Es wird verwendet, um die Süße zu erhöhen und eine weiche Textur zu erzielen.
- Gewürze und Saucen: In Ketchups, Salatdressings und Saucen sorgt es für Süße und verbessert die Viskosität.
- Snacks: Wird in Produkten wie Müsliriegeln und Frühstücksflocken verwendet, um Geschmack und Textur zu verbessern, und dient als Konservierungsmittel.
- Molkereiprodukte: In aromatisiertem Joghurt und Speiseeis, um Süße zu verleihen und die Konsistenz zu verbessern.
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Obwohl HFCS in seiner Zusammensetzung ähnlich wie Saccharose ist, hat sein Verzehr gesundheitliche Bedenken aufgeworfen:
- Fettleibigkeit: Ein hoher Verzehr von HFCS wird mit einem erhöhten Kalorienverbrauch in Verbindung gebracht, der zu Fettleibigkeit beitragen kann.
- Leaky‑Gut‑Syndrom: Fruktose kann die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen, so dass unverdaute Nahrungspartikel, Giftstoffe und Krankheitserreger in den Blutkreislauf gelangen können. Dies kann Immunreaktionen und systemische Entzündungen auslösen.
- Entzündungen: Eine erhöhte Durchlässigkeit kann zu chronischen Entzündungen führen, die zu Krankheiten wie dem Reizdarmsyndrom (IBS) und entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) beitragen.
- Metabolisches Syndrom: Regelmäßiger Verzehr von viel Fruktose kann zu Insulinresistenz, vermehrter Fettansammlung und erhöhten Triglyceridwerten führen, die Risikofaktoren für das metabolische Syndrom sind.
- Lebergesundheit: Überschüssige Fruktose wird in der Leber verstoffwechselt, wo sie in Fett umgewandelt werden kann, was zu einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) führen kann.
- Diabetes: Ein hoher Fruktosekonsum wird aufgrund seiner Auswirkungen auf die Insulinempfindlichkeit mit einem erhöhten Risiko für Typ‑2‑Diabetes in Verbindung gebracht.
- Kardiovaskuläre Gesundheit: Ein übermäßiger Verzehr kann zur Entwicklung von Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen beitragen, indem er die Lipidwerte erhöht und Entzündungen fördert.
Quellen
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