E950

Acesulfam K

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  • Letzte Aktualisierungen und Faktenüberprüfung: 27. 06. 2024 - Rebecca Taylor, CNP
  • Herkunft: Es wird synthetisch hergestellt und stammt nicht aus natürlichen Quellen.

Acesulfam K, auch bekannt als E950, ist ein kalorienfreier künstlicher Süßstoff, der häufig in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken verwendet wird. Diese Verbindung ist etwa 200‑mal süßer als Saccharose (Haushaltszucker), so dass sie in minimalen Mengen verwendet werden kann, um die gewünschte Süße zu erzielen. Sie ist bei hohen Temperaturen und unter sauren Bedingungen stabil und eignet sich daher für eine breite Palette von kulinarischen und Lebensmittelanwendungen.

Herkunft

Acesulfam K ist künstlichen Ursprungs. Es wird durch ein chemisches Verfahren synthetisiert, bei dem Acetessigsäure und Fluorsulfonylcyanat miteinander reagieren. Bei diesem Verfahren entsteht eine stabile, kristalline Substanz, die sich leicht in Wasser auflöst und daher vielseitig für verschiedene Formulierungen in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden kann.

Merkmale und Verwendung in der Lebensmittelindustrie

Acesulfam K wird aufgrund mehrerer vorteilhafter Eigenschaften in der Lebensmittelindustrie verwendet:

  • Hohe Süßkraft: etwa 200‑mal süßer als Zucker.
  • Stabilität bei hohen Temperaturen: Acesulfam K behält seine Süße auch bei hohen Temperaturen bei und eignet sich daher zum Backen und Kochen.
  • pH‑Stabilität: Stabil in sauren und alkalischen Bedingungen, ideal für kohlensäurehaltige Getränke und Fruchtsäfte.
  • Synergistische Effekte mit anderen Süßungsmitteln: In Kombination mit anderen Süßungsmitteln wie Aspartam oder Sucralose erhöht es die Gesamtsüße und überdeckt den unangenehmen Nachgeschmack.
  • 0 Kalorien: Bietet Süße ohne zusätzliche Kalorien, was für kalorienarme und Diätprodukte von Vorteil ist.
  • Verursacht keine Karies: Trägt nicht zu Karies bei.

Verwendung in ultra‑verarbeiteten Lebensmitteln

Acesulfam K wird aus einer Reihe von Gründen häufig in ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln verwendet:

  • Kalorienreduzierung: Es ermöglicht die Herstellung von kalorienarmen oder kalorienfreien Versionen von Produkten wie Erfrischungsgetränken, Backwaren und Milchprodukten, was gesundheitsbewusste Verbraucher anspricht.
  • Verbesserung der Süße: Aufgrund der hohen Süße werden nur minimale Mengen benötigt, wodurch die Produkttextur und das Volumen erhalten bleiben, ohne dass zusätzliche Kalorien zugeführt werden - ideal für zuckerfreie Bonbons und Kaugummi.
  • Geld sparen: Trotz eines höheren Kilopreises als Zucker benötigt es aufgrund seiner Effizienz weniger Volumen, was zu Kosteneinsparungen bei der Massenproduktion führt, insbesondere bei Getränken und verarbeiteten Lebensmitteln.
  • Verlängerte Haltbarkeit: Da er unter verschiedenen Bedingungen, einschließlich Hitze und Säure, stabil ist, bleibt die Produktqualität länger erhalten, was die Haltbarkeit von Produkten wie kohlensäurehaltigen Getränken und aromatisierten Joghurts verlängert.
  • Beeinflussung der Essgewohnheiten: Durch das Angebot von süßen Geschmacksrichtungen ohne Kalorien wird der Heißhunger gestillt und die Wahl der Verbraucher auf vermeintlich gesündere Optionen gelenkt, was den Konsum von ultra‑verarbeiteten Lebensmitteln erhöhen kann.
  • Geschmack: In Kombination mit anderen Süßungsmitteln verstärkt es die Süße und überdeckt den Nachgeschmack, wodurch das Geschmacksprofil von Produkten - von Erfrischungsgetränken bis zu Süßwaren - verbessert wird.
  • Zahnmedizinische Sicherheit: Er verursacht keine Karies und eignet sich für zahnfreundliche Lebensmittel wie Kaugummi und zuckerfreie Bonbons, die sowohl für Verbraucher als auch für Hersteller wegen ihrer Vorteile für die Mundgesundheit interessant sind.

Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

Obwohl Acesulfam K von Lebensmittelsicherheitsbehörden wie der FDA und der EFSA zugelassen ist, gibt es einige gesundheitliche Bedenken:

  • Steigerung des Verlangens nach Süßem: Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Süßstoffen mit hoher Intensität das Verlangen nach süßen Lebensmitteln steigern kann. Dies könnte zu einer höheren Gesamtkalorienaufnahme und einer Gewichtszunahme führen, was die Vorteile eines kalorienfreien Süßstoffs zunichte machen würde.
  • Metabolische Auswirkungen: Einige Studien deuten darauf hin, dass Acesulfam K die Insulinreaktion stimulieren kann, obwohl es kalorienfrei ist. Dies könnte möglicherweise die normalen Stoffwechselprozesse und die Glukoseregulierung beeinträchtigen. Die klinische Relevanz dieser Wirkung ist jedoch noch umstritten und erfordert weitere Forschung.
  • Krebsrisiko: Tierversuche haben zwar Bedenken hinsichtlich eines möglichen Zusammenhangs zwischen hohen Dosen künstlicher Süßstoffe und Krebs geweckt, doch haben umfangreiche Überprüfungen und Bewertungen durch die Regulierungsbehörden keine überzeugenden Beweise dafür erbracht, dass Acesulfam K in den vom Menschen konsumierten Mengen ein Krebsrisiko darstellt.
  • Darmgesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass künstliche Süßstoffe, einschließlich Acesulfam K, die Zusammensetzung der Darmmikrobiota verändern können. Diese Veränderungen könnten sich möglicherweise auf die Darmgesundheit, Entzündungen und den gesamten Stoffwechsel auswirken. Die langfristigen Folgen dieser Veränderungen werden derzeit noch untersucht.
  • Kopfschmerzen: Einige Personen berichten über Kopfschmerzen nach dem Verzehr von Acesulfam K‑haltigen Produkten. Bei diesen Berichten handelt es sich jedoch um Anekdoten, und wissenschaftliche Studien belegen durchweg keinen direkten kausalen Zusammenhang.
  • Langfristige Auswirkungen: Um die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen des regelmäßigen Konsums von Acesulfam K, vor allem in hohen Mengen, vollständig zu verstehen, sind laufende Untersuchungen erforderlich.

Quellen:

  1. FDA - Statusliste der Lebensmittelzusatzstoffe: FDA‑Website
  2. EFSA - Wissenschaftliches Gutachten zur Neubewertung von Acesulfam K: EFSA Journal
  3. Clauss, K., & Jensen, H. (1967): "Verfahren zur Herstellung von 6‑Methyl‑1,2,3‑oxathiazin‑4(3H)-onen". US Patent 3,462,423.
  4. Magnuson, B. A., et al. (2016). "Aspartame, neotame, and acesulfame‑K intake and risk of cancer: a systematic review and meta‑analysis of observational studies." PLoS One.
  5. Grotz, V. L., & Munro, I. C. (2009). "Ein Überblick über die Sicherheit von Sucralose". Regulatorische Toxikologie und Pharmakologie.
  6. Palmnäs, M. S., Cowan, T. E., Bomhof, M. R., Su, J., Reimer, R. A., Vogel, H. J., & Shearer, J. (2014). "Low‑dose aspartame consumption differentially affects gut microbiota‑host metabolic interactions in the diet‑induced obese rat". PLoS One, 9(10), e109841. doi:10,1371/journal.pone.0109841